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Schlafmedizin

Schlafstörungen nehmen immer mehr zu und führen bei vielen Menschen zu ständiger Müdigkeit und mangelnder Leistungsfähigkeit. Eine häufige Ursache ist die Schlafapnoe, bei der es während des Schlafs zu Atemstillständen kommt. Dies führt zu einer mangelnden Versorgung des Körpers mit Sauerstoff und dadurch zu einer Alarmreaktion. Der Puls und der Blutdruck steigen an. Der Betroffene wacht auf – häufig ohne es bewusst zu merken. Am nächsten Morgen steht er nicht erholt auf, sondern fühlt sich wie gerädert. Die Unterversorgung mit Sauerstoff und die körperlichen Alarmreaktionen führen auf Dauer zu Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen.

 

 

Ursachen

Die Ursachen liegen entweder im Atemzentrum, das die Atmung steuert, oder in anatomischen Besonderheiten des Nasen-Rachen-Raums. Dazu zählen zum Beispiel ein überlanges Zäpfchen, ein schlaffer weicher Gaumen, eine verkrümmte Nasenscheidewand oder Engstellen in der Nase. Die meisten Menschen denken dabei spontan an schnarchende – und übergewichtige – Männer im mittleren Alter. Tatsächlich sind viele Männer ab einem Alter von etwa 30 Jahren von diesem Problem betroffen, das auch durch Übergewicht verstärkt wird. Aber etwa ein Drittel der Patienten sind Frauen und auch bei Kindern kann eine Schlafapnoe auftreten, ohne dass die Betroffenen schnarchen. Bei ständiger Tagesmüdigkeit sollte man daher immer diese Diagnose in Betracht ziehen.

 

Was tun?

Der HNO-Arzt wird nach einem Gespräch Untersuchungen ansetzen. Dies können zum Beispiel eine Lungenfunktionsprüfung, ein EKG oder eine Blutgasanalyse sein. Für erste Hinweise auf eine Schlafapnoe (Screening) können kleine Geräte zum Einsatz kommen, die der Patient zu Hause während des Schlafs anlegt. Wenn sich der Verdacht auf eine Schlafapnoe durch diese Untersuchungen erhärtet, wird eine Untersuchung im Schlaflabor angesetzt. Dort werden an dem verkabelten Patienten die Hirnströme, die Atemaussetzer, die Sauerstoffversorgung, die Schnarchstärke usw. gemessen. Mit diesen Daten kann der HNO-Arzt die Ursache der Schlafapnoe ermitteln. Wenn es sich um eine anatomische Ursache handelt, wird er den Ort des Problems durch Untersuchungsmethoden wie direkte Betrachtung mit einem Endoskop, Ultraschalluntersuchung und Röntgen identifizieren.


Wenn ein genauer anatomischer Grund wie ein schlaffer weicher Gaumen oder eine Engstelle in der Nase als Ursache der Schlafapnoe ermittelt ist, können moderne und schonende Operationsverfahren mit Laser oder Bipolarer Radiofrequenz-induzierter Thermotherapie RFITT® das Problem beheben. In anderen Fällen muss traditionell mit dem Skalpell operiert oder ein Beatmungsgerät angepasst werden. Welche Therapie für den jeweiligen Patienten das beste Ergebnis bringt, muss der HNO-Arzt entscheiden.