HNO Langen Titelbild

FAQ

Allergie

Was ist allergischer Schnupfen?

Eines der häufigsten Symptome einer Allergie ist die allergische Rhinitis, also ein Schnupfen, der durch eine allergische Reaktion ausgelöst wird. Am bekanntesten ist der saisonale Heuschnupfen, der von Baum- oder Gräserpollen verursacht wird. Ein allergischer Schnupfen, der ganzjährig auftritt, entsteht meist durch Hausstaub bzw. die Ausscheidungen von Milben, Tierhaare und Schimmelpilzsporen. Seltenere Auslöser sind bestimmte Lebensmittel.

In den Industrieländern ist fast ein Viertel der Menschen von Allergien betroffen, die durch eine Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Stoffe entstehen. Die quälenden Symptome eines allergischen Schnupfens bedeuten für die Betroffenen eine erhebliche Einschränkung ihrer Lebensqualität.

Die meisten Allergien sind heute durch einen allergologisch weitergebildeten Arzt gut zu behandeln. Eine Behandlung sollte erfolgen, um eine Verschlimmerung der Symptome und den sogenannten „Etagenwechsel“ mit der Entwicklung eines allergischen Asthma bronchiale zu verhindern.

 

Wie entsteht eine Allergie?

Normalerweise ist das Immunsystem in der Lage, zwischen körpereigenen und körperfremden Stoffen unterscheiden. Fremde Substanzen werden danach „eingeteilt“, ob sie gefährlich oder harmlos sind. Dadurch können Krankheitserreger gezielt bekämpft werden und eine überflüssige Aktivierung des Immunsystems wird vermieden.

Beim ersten Kontakt mit bestimmten Oberflächenstrukturen (Antigenen) werden spezifische Antikörper gegen dieses Antigen produziert und das Muster durch Gedächtniszellen gespeichert. Beim zweiten Kontakt sind dann bereits passende Antikörper vorhanden – das Prinzip einer Impfung zur Erzeugung einer Immunität und der Abwehr eines Krankheitserregers. Die Kommunikation und Abstimmung zwischen den verschiedenen Zellen des Immunsystems und anderen Körperzellen erfolgt durch Botenstoffe. Einer dieser Botenstoffe ist das Histamin, das unter anderem zur Erweiterung von kleinen Blutgefäßen und einer Beschleunigung des Herzschlages führt.

Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem aus ungeklärten Gründen übermäßig stark auf eigentlich harmlose Stoffe und bildet beim ersten Kontakt Antikörper und Gedächtniszellen –das Antigen ist zu einem Allergen geworden. Beim zweiten Kontakt kommt es durch die Antikörper zu einer massiven Ausschüttung von Histamin aus den so genannten Mastzellen, das die allergischen Beschwerden verursacht. Am häufigsten sind Symptome an der Haut und den Schleimhäuten, da diese zuerst in Kontakt mit den allergenen Substanzen kommen.

Grundsätzlich kann jede Substanz in unserer Umwelt eine Allergie auslösen – es sind ungefähr 20.000 Stoffe bekannt, die Allergien verursachen können.

Allergie - Ursachen und Risiken

Es ist unklar, warum ein Teil der Menschen Allergien entwickelt und ein anderer Teil nie mit allergischen Reaktionen konfrontiert wird. Ebenso unklar ist, warum bestimmte Stoffe bei einer Person mit Allergien Symptome auslöst und bei einer anderen Person andere Substanzen allergen wirken.

Es sind jedoch Faktoren bekannt, die das Risiko einer allergischen Erkrankung erhöhen, wobei zur Entwicklung einer Allergie oft mehrere Faktoren zusammen kommen (müssen).

  • Genetische Vorbelastung (Atopie): Je mehr Familienmitglieder an einer Allergie leiden, desto größer ist das Risiko, selbst eine Allergie zu entwickeln. Wenn ein Elternteil an einer Allergie leidet, entwickeln 20-40 % der Kinder eine Allergie, sind beide Elternteile betroffen, steigt das Risiko für die Kinder auf 50-80 %.
    • Übertriebene Hygiene: Kinder, die auf einem Bauernhof leben und mit einer Vielzahl von Erregern in Kontakt kommen, haben seltener Allergien als Stadtkinder. Vermutlich führen die verbesserten hygienischen Verhältnisse der heutigen Zeit zu einer Unterforderung des Immunsystems, das sich dann – durch den Mangel an gefährlichen Erregern – mit der Bekämpfung harmloser Stoffe „beschäftigt“.
    • Luftverschmutzung: Hohe Feinstaubbelastungen scheinen die Wirkung von Allergenen zu verstärken und dadurch häufiger zu Allergien zu führen. Vermutlich erhöhen die kleinen Partikel die Durchlässigkeit von Schleimhäuten, so dass mehr Allergene in den Körper eindringen können, und verursachen Entzündungen.
    • Rauchen oder Passivrauchen in der Schwangerschaft: Vermutlich verursachen die Substanzen im Rauch Genveränderungen, die das Immunsystem schädigen. Nachkommen von Müttern und Großmüttern, die während der Schwangerschaft geraucht haben, haben ein um 60 % erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Allergie.
    • Geburt durch Kaiserschnitt und sehr kurzes/nicht Stillen: Kinder, die vaginal entbunden und/oder mindestens vier Monate voll gestillt werden, entwickeln seltener Allergien.
    • Allergenkarenz ohne bestehende Allergie: Kinder, die schon in der Schwangerschaft und im Säuglingsalter potentiell allergenen Lebensmitteln wie Kuhmilch und Erdnüssen ausgesetzt waren, entwickeln seltener Allergien gegen diese Stoffe als Kinder, die diesen zur Vermeidung von Allergien nicht ausgesetzt waren.
    • Ernährung: Farb- und Konservierungsstoffe sowie Verdickungsmittel können Allergien auslösen und möglicherweise bestehende Allergien verstärken. Ein hoher Konsum einfach ungesättigter Fettsäuren scheint bei Männern das Risiko eines allergischen Schnupfens zu vergrößern.
    • Alter: Das Lebensalter hat anscheinend einen Einfluss auf die Allergieauslöser. Kinder reagieren häufiger allergisch auf Nahrungsmittel als auf Pollen, bei Erwachsenen ist es umgekehrt. Allergische Reaktionen schwächen sich heute nicht mehr mit zunehmendem Alter ab, es werden sogar bei Senioren Allergien neu diagnostiziert.
    • Stress: Stress, vor allem starke emotionale Belastungen, verstärkt eine allergische Symptomatik häufig. Möglicherweise kann er bei vorbelasteten Personen auch der Auslöser für eine allergische Erkrankung sein.