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FAQ

Schlafmedizin

Atemaussetzer während des Schlafes?

Erwachsene

 

Immer mehr Menschen klagen über ständige Müdigkeit und mangelnde Leistungsfähigkeit. Eine häufige Ursache ist eine sogenannte Schlafapnoe, bei der es während des Schlafs zu Atemstillständen kommt. Dann wird der Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt und antwortet darauf mit einer Alarmreaktion: Puls und Blutdruck steigen, der Betroffene wacht auf – häufig ohne es bewusst zu merken. Dadurch ist nicht nur der Schlaf nicht erholsam, auf Dauer können auch Folgeerkrankungen wie z. B. Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen entstehen.

Gründe für das Aufsuchen eines HNO-Arztes sind Symptome wie ständige Tagesmüdigkeit und Konzentrationsstörungen. Auch Hinweise von beunruhigten Partnern zu unregelmäßigem Schnarchen und „Aussetzern“ sollten ernst genommen werden.

Die Ursachen für eine Schlafapnoe liegen entweder im Atemzentrum, das die Atmung steuert, oder in anatomischen Besonderheiten wie einem überlangen Zäpfchen, einem schlaffen weichen Gaumen oder Engstellen in der Nase. Häufig werden die Probleme durch Übergewicht verstärkt.

Der HNO-Arzt wird neben einer direkten Inspektion des Nasen-Rachen-Raums auch Laboruntersuchungen wie eine Lungenfunktionsprüfung, ein EKG oder eine Blutgasanalyse zur Diagnose einsetzen. Erste Hinweise auf eine Schlafapnoe können auch kleine Geräte liefern, die der Patient zu Hause während des Schlafs anlegt. Wenn sich der Verdacht auf eine Schlafapnoe durch diese Untersuchungen erhärtet, wird eine Untersuchung im Schlaflabor angesetzt, bei der Hirnströme, Atemaussetzer, Sauerstoffversorgung, Schnarchstärke usw. gemessen werden, um die Ursache der Schlafapnoe zu ermitteln.

Wenn ein genauer anatomischer Grund wie ein schlaffer weicher Gaumen oder eine Engstelle in der Nase als Ursache der Schlafapnoe ermittelt ist, ist eine Operation die Behandlung der Wahl, wobei häufig moderne schonende Operationsverfahren mit Laser oder RFITT® (Radio Frequenz Thermo Therapie)eingesetzt werden können. In vielen Fällen bringt die nächtliche Beatmung mit einer nCPAP-Maske ( Nasal Continuous Positive Airway Pressure) ausgezeichnete Erfolge, bei bestimmten Störungen muss die Überweisung an einen anderen Facharzt erfolgen. Welche Therapie für den jeweiligen Patienten das beste Ergebnis bringt, muss der HNO-Arzt entscheiden.

 

 

 

Kinder

 

Auch Kinder können schnarchen und nächtliche Atemaussetzer haben, außerdem können Atemstillstände ohne Schnarchen auftreten. Im Gegensatz zu Erwachsenen fallen Kinder mit einer sogenannten Schlafapnoe jedoch häufig nicht durch Tagesmüdigkeit, sondern durch Konzentrationsstörungen, Hyperaktivität und Aggressivität auf. Auch eine ständige Mundatmung oder starkes nächtliches Schwitzen können auf einen durch Atemaussetzer gestörten Schlaf hinweisen. In diesen Fällen sollten Eltern ihr Kind einem HNO-Arzt vorstellen, um Entwicklungsstörungen und Folgeerkrankungen zu vermeiden.

Die Ursachen für Schnarchen und Schlafapnoe bei Kindern sind meist anatomischer Art, z. B. vergrößerte Gaumen- oder Rachenmandeln, wobei Übergewicht das Problem verstärkt. Auch chronische Infekte und Entzündungen können entsprechende Probleme verursachen. Daher kann oft schon durch eine visuelle Inspektion das Problem gefunden werden. Bei Bedarf werden zusätzliche Untersuchungen wie eine Lungenfunktionsprüfung, ein Blutbild oder eine Schlafuntersuchung mit einem kleinen Gerät zu Hause angesetzt.

Da bei Kindern in vielen Fällen eine eindeutige Ursache gefunden werden kann, ist entsprechend auch eine ursächliche Behandlung möglich. Vergrößerte Mandeln können oft durch schonende Operationsmethoden mit Laser oder RFITT® verkleinert werden, ohne sie vollständig zu entfernen und dadurch deren physiologische Funktion zu verlieren. Chronische Infekte können medikamentös und gegebenenfalls durch operative Beseitigung von Herden und Engstellen behandelt werden.

Eltern können die Therapie unterstützen, indem sie bei Bedarf auf eine Reduktion von Übergewicht und eine gute Schlafhygiene achten. Entsprechende Tipps und Unterstützung erhalten sie beim HNO-Arzt und dem Kinderarzt.